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M.E. Nashat

Sehend gegen den Flatscreen-Fernseher?

Evan Shapiro bei den Medientagen 2024
#MTM2024

Der Moment, an dem Menschen realisieren, dass der bisherige Weg nicht gut ausgehen wird, hält einen Zauber inne. Wenn allerdings einer ganzen Branche der Atem stockt, dann geht’s ausnahmsweise nicht um die Automobil-, sondern die Medienbranche.



Was war passiert?


Evan Shapiro, Verfechter der User Centric Era, hatte gerade seinen Talk auf den Medientagen in München beendet und ca. 400 Zuhörenden eine Reihe von Nutzerdaten präsentiert. Quintessenz: Wer in Zukunft nicht auf der „Remote Control des Lebens“ (aka Smartphone) existiert, kann einpacken.



Warum?


Aktuelle Daten über Nutzerverhalten zeigen einen eindeutigen Trend. Die neuen Generationen (Millennials bis Gen A) rufen alle Medienformate über das Smartphone ab - genauer genommen über YouTube... Egal ob Clips, Serien, oder Nachrichten. Broadcasting? Nutzt kein Millennial mehr - höchstens den Re-Run auf YouTube. Wozu kaufen sie sich dann noch Flatscreen TVs? Als Lupe für YouTube und für‘s Gaming.


Nun werden einige Medienhäuser sagen: „Wir bedienen doch die alten Fernseher-Zuschauer. Warum sollten wir uns damit beschäftigen?“


Weil Millennials (heute 32-42 Jahre) und jüngere Generationen…


  1. auf YouTube für Medienhäuser keine Werbeeinnahmen generieren und dadurch ganze Geschäftsmodelle wegbrechen.


  2. nur noch ca. drei Paid-Medien-Subscriptions bezahlen wollen. 1. Amazon Prime (Video), 2. Spotify und 3. ganz sicher RTL Plus 😉.


  3. bald in der Politik sitzen und dann alle Rundfunkgebühren kürzen werden, die sie für unnötig erachten: Adé, Musikantenstadl zu Silvester.



Was sind die guten Nachrichten?


Die „Jugend“ setzt weiterhin auf qualitativen Journalismus und Creator-Content - aber halt gestreamed auf YouTube. Ja, da lohnt es sich als Interessengemeinschaft der europäischen Medienhäuser mal nachzudenken, wie die Datenhoheit mit YouTube verhandelt werden kann.



Und die öffentlich-rechtlichen?


Die skandinavischen Länder machen es vor. Der Fokus liegt auf qualitativen Journalismus, weil der Staat dort pro ausgebildetem JournalistInnen-Kopf in der Redaktion bezahlt. Wenn ein Sender jemanden einspart, wird das Budget gekürzt.


Für alle, die jetzt panisch werden: Keine Sorge, wir finden schon neue Geschäftsmodelle. Entweder über das Media Lab Bayern, die großartige Programme aufgesetzt haben, oder direkt mit mir.


So oder so kann ich euch den „Loss Awareness Canvas“ (Link) ans Herz legen… Es gibt nämlich nichts Schlimmeres, als intransparent über den heißen Boni-Brei herumzureden, wenn Verlustängste vor Veränderung handeln blockieren.



Ein großer Dank geht an das Team der Medien.Bayern GmbH für das spannende, toll organisierte Event!



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Für mehr Details zu den Medientagen: https://medientage.de/mtm23-media-war-and-peace/

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